Die natürliche Atmung lässt im Körper Bewegung entstehen. Diese Bewegung ist
sichtbar. Das unbewusste Atemgeschehen gehört zum Vegetativen. Dort werden
Lebensvorgänge geordnet.
Es gibt einen inneren Prozess, der aus der natürlichen Atmung resultiert, der Atem.
Dieser Atem ist eine innere Kraft, die alle Organe und die Körperwände bewegt. Er
steht mit kosmischen Rhythmen in Verbindung.
Dieser innere Atem äußert sich als Kraft, die sich mit allem verbindet, was zirkuliert.
Er gilt als der Ursprung von Bewegung.
Es gibt drei Weisen zu atmen:
- Der unbewusst fließende Atem, der im Vegetativen wirkt,
- der vom Willen beeinflusste Atem, den wir beim Singen oder Sprecheneinsetzen, den wir anhalten, forcieren oder gestalten können,
- der frei zugelassen Atem als die bewusst zugelassene, fließende Bewegung,der ich mich zur Verfügung stelle.
Die bewusste Erfahrung des frei zugelassenen Atems entsteht am Erlebnis. Durch
Erfahrungen kann sich das differenzierte Empfindungsbewusstsein entwickeln, in
dem Innen und Außen zusammenwirken:
- Ich spüre, da ist Bewegung! Sie ist erlebbar!
- Dort, wo Bewegung ist, bin ich gesammelt und anwesend.
- Ich spüre: da ist nicht Nichts, wenn meine Körperwände wieder zurückschwingen! Ich kann warten, was geschieht.
- Ein „Atemraum“ entsteht, in dem ich sein kann.
- Die Entscheidung, in diesem Raum auch da zu sein, muss immer neu getroffen werden! – Ich bin!
Die äußere, aktiv ausgeführte Bewegung lässt diesen Atem mehr werden, dadurch
wird er deutlich. In der Ruhe bleibt immer etwas zurück, wenn Atem und Bewegung
bewusst miteinander verbunden sind.
- Der Atem bekommt „Dichte“, dadurch wird er spürbar, erlebbar.
- Durch die bewusste Erfahrung entsteht Substanz, das Bleibende.
- Dieses „Bleibende“ gibt Vertrauen in das Dasein.
- Im Atem selbst liegen alle ausgleichenden und ordnenden Heilkräfte!